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Pressemitteilung


8. Februar 2005

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Merck KGaA übernimmt OLED- und Polymerelektronik-Aktivitäten von Avecia

Darmstadt - Die Merck KGaA übernimmt von Avecia mit Sitz in Manchester, UK, das Geschäft mit organischen lichtemittierenden Materialien (OLED) sowie Forschungsaktivitäten auf dem Gebiet der Polymerelektronik für einen Kaufpreis von insgesamt 50 Mio EUR in bar. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung der zuständigen Behörden und der E. Merck OHG. Sie soll im ersten Quartal 2005 abgeschlossen sein.

Kern der Transaktion ist die Covion Organic Semiconductors GmbH in Frankfurt. Covion zählt bei Forschung, Entwicklung und Herstellung von OLED-Materialien hoher Reinheit zu den führenden Unternehmen. Darüber hinaus erwirbt Merck von Avecia eine Forschungs- und Entwicklungseinheit auf dem Gebiet der Polymerelektronik, die in Manchester angesiedelt ist. Nach Abschluss der Transaktion werden beide Aktivitäten mit insgesamt rund 100 Mitarbeitern zu Merck wechseln und dort in die Sparte Flüssigkristalle integriert.

"Es ist offensichtlich, dass Flüssigkristall-Displays noch über Jahre die dominierende Technologie für Flachbildschirme bleiben werden," sagte Prof. Dr. Bernhard Scheuble, der Vorsitzende der Geschäftsleitung von Merck. "Wir haben unsere führende Position bei Flüssigkristallen im vergangenen Jahr weiter gestärkt, vor allem im hochattraktiven Segment der LCD-Fernseher. Mit dieser Akquisition nutzen wir unsere Chance, aus einer führenden Position heraus das Potential alternativer Technologien frühzeitig zu erkunden."

"Als ein führender Zulieferer für die LCD-Industrie ist Merck in der idealen Ausgangsposition, die weitere Entwicklung dieser neuen Technologien nachhaltig voranzutreiben," sagte Jeremy Scudamore, der CEO von Avecia.

Covion konzentriert sich auf die Entwicklung künftiger Anwendungen für OLEDs und stellt bereits OLED-Materialien für den kommerziellen Einsatz her. Covion hat in 2004 einen Umsatz von rund 8 Mio EUR erzielt. Das Unternehmen geht auf ein Projekt der früheren Zentralforschung der Hoechst AG zurück und wurde 1999 als Joint Venture zwischen der damaligen Aventis Research & Technologies und Avecia etabliert. Seit 2002 befindet sich Covion im alleinigen Besitz von Avecia. Forschung, Entwicklung und Produktion von Covion sind im Industriepark Höchst in Frankfurt angesiedelt.

OLEDs sind organische Halbleiter, die sich zum Aufbau von Lichtquellen und Displays für eine Vielzahl möglicher Einsatzgebiete eignen. Ihr Aufbau erfolgt schichtweise durch Einlagerung extrem dünner Filme zwischen zwei Elektroden. Unter dem Einfluss elektrischer Spannung entsteht Licht.

Das noch junge Arbeitsgebiet Polymerelektronik spielt eine zunehmend wichtigere Rolle bei High-Tech-Anwendungen wie Solarzellen oder RFID-Chips.

Merck ist der führende Hersteller von Flüssigkristallen für Flachbildschirme, die in LCD-Fernsehern, Computermonitoren, Notebooks, Mobiltelefonen und anderen Anwendungen eingesetzt werden. In der Sparte Flüssigkristalle werden auch neue Materialien wie OLEDs auf ihr künftiges Anwendungspotential untersucht. Merck hatte dazu im Dezember 2004 ein OLED-Forschungsprojekt von der Schott AG übernommen. Auf dem Gebiet der Polymerelektronik verfügt Merck über ein eigenes Forschungszentrum in Chilworth, UK.

Über Avecia
Avecia ist ein Unternehmen der Spezialchemie mit Standorten in UK und den USA. Das in Privatbesitz befindliche Unternehmen ist in den Geschäftsfeldern Biotechnologie und Chemie (Pharma, Feinchemie und Elektronikchemikalien) industrieweit führend.

Ansprechpartner bei Avecia:

Andrew Smalley, Public Affairs Manager
Tel. +44 161 721 2441
Mobil: +44 7802 773604
e-mail: andrew.smalley@avecia.com

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Merck ist ein weltweit tätiges Pharma- und Chemieunternehmen mit einem Umsatz von 5,9 Mrd Euro in 2004, einer Geschichte, die 1668 begann, und einer Zukunft, die 28.900 Mitarbeiter in 52 Ländern gestalten. Innovationen unternehmerisch denkender und handelnder Mitarbeiter charakterisieren den Erfolg.

Merck bündelt die operativen Tätigkeiten unter dem Dach der Merck KGaA, an der die Familie Merck mittelbar zu 73% und freie Aktionäre zu 27% beteiligt sind. Die einstige US-Tochtergesellschaft Merck & Co. ist seit 1917 ein von der Merck-Gruppe vollständig unabhängiges Unternehmen.