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Pressemitteilung


16. Februar 2004

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Merck KGaA verkauft VWR International an US-Finanzinvestor

Labordistributionsgeschäft geht für 1,68 Mrd USD an Clayton, Dubilier & Rice - Mittelzufluss zur Verbesserung der Bilanz und Expansion in Kerngeschäften

Darmstadt - Die Merck KGaA und Clayton, Dubilier & Rice, Inc. (CD&R), eines der weltweit führenden Investmentunternehmen, haben vereinbart, dass ein von CD&R verwalteter Fonds zum Preis von 1,68 Mrd USD von der Merck KGaA sämtliche Anteile an VWR International übernehmen wird. Die Transaktion bedarf noch der Zustimmung der zuständigen Behörden.

Als Teil der Vereinbarung wird VWR auch weiterhin Vertriebspartner für die Laborprodukte von Merck sein. In diesem Zusammenhang führt das Unternehmen zum 1. April 2004 zwei seiner fünf Chemiesparten - Analytics & Reagents und Life Science Products - zu einer neuen Einheit mit der Bezeichnung Life Science & Analytics zusammen. Die neue Sparte wird mit VWR eine langfristige Vertriebsvereinbarung abschließen.

Mit 5.880 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 2,4 Mrd EUR ist VWR International einer der weltweit führenden Labordistributoren. Das in West Chester, Pennsylvania angesiedelte Unternehmen vertreibt mehr als 750.000 Produkte. Die Palette reicht von einfachem Verbrauchsmaterial für das Labor bis hin zu vollständig ausgestatteten Reinräumen oder biologischen Reagenzien für die Arzneimittelentwicklung.

"Mit dem Verkauf von VWR wird Merck zwar kleiner, dafür aber deutlich profitabler und klar ausgerichtet auf seine Kerngeschäfte Pharma und Chemie," sagte Prof. Bernhard Scheuble, der Vorsitzende der Geschäftsleitung der Merck KGaA. "Der Verkaufserlös reduziert unsere Finanzschulden fast vollständig und gibt uns die Flexibilität, bei passender Gelegenheit in unseren Kerngeschäften zu expandieren. Wir glauben, dass die Veräußerung an einen Finanzinvestor die beste Lösung für unsere Aktionäre, für Merck, aber auch für die Wachstumschancen von VWR und seiner Mitarbeiter darstellt."

"VWR International ist ein Geschäft von hoher Qualität und der Verkauf repräsentiert genau die Art von Transaktionen, für die unser Haus bekannt ist - die Abspaltung eines umsatzstarken Distributionsgeschäfts von einem multinationalen Unternehmen," sagte Joseph L. Rice, der Chairman von Clayton, Dubilier & Rice, Inc. "Wir sind überzeugt, dass unser Investmentmodell vor allem für Situationen geeignet ist, in denen die Muttergesellschaft ein großes Interesse daran hat, dass der abgespaltene Teil als unabhängiges Unternehmen weiterhin wächst und gedeiht."

In 2003 entfielen 33 Prozent vom Umsatz und 11 Prozent vom Operativen Ergebnis der Merck-Gruppe auf das Labordistributionsgeschäft. Da VWR zwei Drittel seiner Umsätze in Nordamerika erzielt, gingen die Umsätze in 2003 in Euro um 11 Prozent zurück, wuchsen aber unter Berücksichtigung von Währungseffekten um 1,4 Prozent. Das Operative Ergebnis von VWR verminderte sich 2003 um 6,1 Prozent auf 79 Mio Euro. Die Umsatzrendite betrug in 2003 3,3 Prozent (2002: 3,1 Prozent). Der Vorstandsvorsitzende von VWR, Walter Zywottek, wird auch nach der Transaktion gemeinsam mit seinem Management-Team bei VWR bleiben.

Merck hatte zunächst im März 2000 angekündigt, innerhalb von zwei Jahren einen Minderheitsanteil an VWR in den USA an die Börse bringen zu wollen. Aufgrund der schlechten Marktbedingungen im Jahre 2002 wurde dieser Plan um weitere Optionen ergänzt mit dem Ziel, sich von diesem Geschäftszweig vollständig zu trennen.

Die Wurzeln von VWR in den USA reichen zurück ins Jahr 1852, als John Taylor ein Handelsgeschäft in Sacramento, Kalifornien eröffnete, um die Teilnehmer des Goldrauschs an der Westküste mit Verbrauchs- und Labormaterialien zu versorgen. 1995 erwarb Merck 15 Prozent der Anteile an der damaligen VWR Scientific Products Corp.; 1999 wurde das Unternehmen dann vollständig von Merck übernommen.

In Europa ist Merck seit 1827 als Hersteller von Laborprodukten tätig. Mit der Akquisition des deutschen Laborhändlers Bender & Hobein startete das Unternehmen im Jahre 1992 erstmals auch ins Distributionsgeschäft. Nach Übernahme weiterer Unternehmen wurde 1999 die Merck Eurolab-Gruppe mit Sitz in Zaventem in Belgien gegründet. Im Juli 2000 führte Merck schließlich das weltweite Distributionsgeschäft unter der Bezeichnung VWR International mit Sitz in den USA zusammen.


Über Clayton, Dubilier & Rice
Clayton, Dubilier & Rice, Inc. (Internet: http://www.cdr-inc.com) ist einer der weltweit führenden Private-Equity-Investoren. Beim Aufbau und Wachstum seiner Portfolio-Unternehmen setzt CD&R auf ein integriertes Konzept, das operative Kompetenz und Finanz-Know-How verbindet. Damit hat CD&R für seine Investoren hohe und nachhaltige Renditen erwirtschaftet. Das Konzept spiegelt sich auch in der Struktur der CD&R-Partner wider, von denen die Hälfte als Manager in großen Industrieunternehmen erfolgreich war, während die andere Hälfte eine große Expertise im M&A-Business oder Investmentbanking aufweist. Seit der Gründung 1978 hat CD&R 4,5 Mrd. US-Dollar Eigenkapital in 36 Unternehmen investiert - meist in Geschäftsbereiche oder Aktivitäten großer internationaler Konzerne. Dies entspricht einem Transaktionsvolumen von insgesamt 19 Mrd. US-Dollar. Die Portfolio-Unternehmen aus vielen unterschiedlichen Branchen verzeichnen einen Gesamtumsatz von über 25 Mrd. US-Dollar. CD&R ist mit Büros in New York und London vertreten.

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Hinweis an die Redaktionen und TV-Stationen:

Merck berichtet über den Verkauf von VWR und die Geschäftsentwicklung 2003 im Rahmen der Bilanzpressekonferenz, die heute um 10 Uhr Ortszeit in Darmstadt stattfindet. Die Pressekonferenz wird live im Internet übertragen. Zugang über die Merck-Homepage http://www.merck.de

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10.00 - 12.00 MEZ: Life-Übertragung Pressekonferenz (ohne Q&A-Runde)
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Satellit: ECS W2; 16° Ost
Transponder (digital): B6 Channel A
Downlink Frequenz: 11.126,830 MHz
Polarisation: vertical
Encoding: MPG 2 / 4:2:0 / Tadiran Scopus
Datenrate: 8.448 Mbps
Symbolrate: 6.1113 Mbaud
FEC: 3/4

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Reuters: MRCG,
Bloomberg: MRK GY
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Merck ist ein weltweit tätiges Pharma- und Chemieunternehmen mit einem Umsatz von 5,9 Mrd Euro in 2004, einer Geschichte, die 1668 begann, und einer Zukunft, die 28.900 Mitarbeiter in 52 Ländern gestalten. Innovationen unternehmerisch denkender und handelnder Mitarbeiter charakterisieren den Erfolg.

Merck bündelt die operativen Tätigkeiten unter dem Dach der Merck KGaA, an der die Familie Merck mittelbar zu 73% und freie Aktionäre zu 27% beteiligt sind. Die einstige US-Tochtergesellschaft Merck & Co. ist seit 1917 ein von der Merck-Gruppe vollständig unabhängiges Unternehmen.